Lineare Barrieren, die insbesondere durch den Neu- und Ausbau von Straßen und Bahntrassen entstehen, können Fledermauspopulationen vor allem durch die Zerschneidung des funktionalen Lebensraumverbundes (z.B. zwischen Quartieren und Jagdgebieten) beeinträchtigen.
Der Bau von Querungshilfen kann die zu erwartenden Schäden begrenzen und bei sorgfältiger Planung als Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahme anerkannt werden; allerdings sind die Erfahrungen dazu noch sehr jung und der Kenntnisstand ist entsprechend gering. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit der mit der Aufgabe konfrontierten Experten und Planer, um in jedem Einzelfall eine Lösung nach neuestem Stand von Wissenschaft und Technik zu entwickeln.
Um die Planungssicherheit zu erhöhen und die Handhabung so weit wie möglich zu vereinheitlichen, fasst das vorliegende Papier als Handreichung für die Planungspraxis den derzeitigen Kenntnisstand und die fachlichen Empfehlungen der mit dem Problemfeld befassten Fledermausexperten zusammen. Es richtet sich an Planer und Genehmigungsbehörden und soll auch zur Qualitätskontrolle der Planung eingesetzt werden können.
Mit steigendem Wissensstand soll es regelmäßig aktualisiert werden2. Wer Erfahrungen mit der Nutzung von Querungsbauwerken durch Fledermäuse oder auch mit der Umsetzung von Maßnahmen in der Planung hat, ist eingeladen seine Erfahrungen im Rahmen der Fortschreibung dieses Positionspapiers einzubringen. |